Reisen und Nachhaltigkeit – das passt doch nicht zusammen!
Für alle die uns auf @theneverlandexpress auf Instagram verfolgen ist es bestimmt kein Geheimnis mehr:
wir LIEBEN das Reisen!
Ständig an fremden Orten sein, Abenteuer erleben, neue Kulturen kennen lernen und die Welt entdecken ist einfach unser Ding!
Erst dieses Jahr ist unser Familienmitglied Milo am anderen Ende der Welt auf den Philippinen zu uns gestoßen!
Moment mal..die Phillipinen? !
Dreimal dürft ihr raten wie wir dahin gekommen sind…wir sind natürlich weder gelaufen noch geschwommen…ganz genau, ein Langstreckenflug!
Alles andere als umweltfreundlich…wie können wir das also mit unserem Gewissen vereinbaren?
Einerseits den Menschen nachhaltige, plastikfreie Produkte näher bringen wollen, andererseits selbst schon um die Welt geflogen sein..das passt doch nicht zusammen!
…oder doch?
Nicht selten kriegen wie Vorwürfe wie: Ahh ihr lebt also nachhaltig..aber fliegt um die Welt, das passt ja super zusammen! Ihr wisst schon wie viel CO2 Emissionen das bedeutet? Gefolgt von einem Blick der sagen könnte: Endlich bin ich jetzt mal vorbei gekommen und habe die beiden unwissenden erleuchtet!!
Überraschung! Das haben wir sehr wohl mitbekommen, schließlich setzen wir uns intensiv mit dem Thema auseinander und schaun ab und an die Nachrichten;)
Und ist also durchaus bewusst, dass fliegen und reisen im Allgemeinen nicht sonderlich umweltfreundlich ist! Aber jetzt folgt schon die nächste Überraschung: Menschen sind nicht perfekt und es muss nicht immer das Extreme gelebt werden!
Wenn man es streng betrachtet passt das ganze Leben, was ein Großteil von uns führt, nicht zu dem Gedanken der Nachhaltigkeit.
Ein Auto besitzen, ein neues Haus bauen, alle paar Jahre neu streichen, neue Dekoartikel, shoppen gehen, Konzerte besuchen und meistens auch noch eigene Kinder in die Welt setzen, welche dann weiter Konsumieren und der Umwelt schaden!
Alleine in diesem Moment vor dem Handy oder dem PC zu sitzen und diesen Artikel zu lesen verbraucht Strom und genauso ist die Herstellung solcher Elektroartikel, welche häufig nach wenigen Jahren ausgetauscht werden, alles andere als nachhaltig.
Aber was bedeutet diese Erkenntnis nun? Müssen wir aufhören ins Kino zu gehen, zu shoppen, zu verreisen und am besten noch zu atmen?
Die Antwort ist für uns ganz klar NEIN!
Wir brachen nicht ein paar Leute die das Extrem leben, sondern viele viele viele Menschen, die ihren (egal wie kleinen oder großen) Teil dazu beitragen!
Für uns gibt es also nicht viel was nicht mit dem Interesse für Klimaschutz zusammen passt, auch reisen nicht!
Natürlich kann man sich für Nachhaltigkeit interessieren und seinen Teil zu einer saubereren Umwelt beitragen und sich trotzdem weiter verwirklichen und reisen!
Es geht für uns nicht darum auf unser ganzes Leben und unsere Träume zu verzichten, sondern unser Leben zu leben, aber es so Nachhaltig wie möglich zu gestalten!
Es muss also wie gesagt nicht immer der Extremfall sein…und vor allem müssen wir aufhören einander zu verurteilen, nicht perfekt zu sein!
Vielleicht fliegt ein bewusst lebender Mensch alle paar Jahre Langstrecke auf eine Reise. Vielleicht ist er davor aber 3 Mal im Jahr Langstrecke geflogen und hat somit schon einen riesen Schritt getan!
Nachhaltig leben und trotzdem reisen wollen ist für uns deshalb überhaupt kein Wiederspruch, denn es gibt zahlreiche Möglichkeiten auch auf einer Reise bewusst zu leben und das Übel so klein wie möglich zu halten, ohne ganz darauf verzichten zu müssen.
Wenn also die nachhaltigste Option( für immer zu Hause zu bleiben) keine Option ist, dann können folgende Dingen eine Reise durchaus nachhaltiger gestalten!
1. In einer Ecke der Welt bleiben!
Du möchtest 4 Wochen Jahresurlaub nehmen und so viel wie möglich sehen?
Die Welt hat so unglaublich viele schöne Ecken zu bieten, viele davon sogar ganz nah beieinander! Es ist also nicht unbedingt nötig mit einem around the world ticket innerhalb von kurzer Zeit durch 5 Länder und 8 Städte zu rasen, sondern man kann schon in einer Ecke der Welt wunderbare Abenteuer erleben!
Schließlich stehen noch ein paar weitere Urlaube in den nächsten Jahren an und da kann man immer noch einen ganz anderen Teil bereisen..das spart auf jeden Fall Transportwege, jede Menge CO2 und wird deinen Reisespaß ganz bestimmt nicht mindern!
In 4 Wochen wirst du dich in keinem Land der Welt langweilen und sonst gibt es noch genug Nachbarländer, welche bestimmt nicht weniger spannend sind!
2. Alternativen zum Flugzeug wählen!
Verzichte wenn möglich auf Flüge, vor allem bei Kurzstreckenflügen ist das super leicht umzusetzen!
Der ein oder andere wird es kennen, zum Beispiel aus Asien. Air Asia bringt dich innerhalb von wenigen Stunden auf die Trauminsel, zu welcher du sonst 20 h mit dem Bus unterwegs bist und dafür auch noch mehr bezahlst..da ist die Verlockung natürlich groß!
Aber der Bus oder Zug tut es auch und so steigen wir bei Inlandsverbindungen oder wann immer Verfügbar auf eine Alternative um!
3. Co2 kompensieren
Auf das lang erträumte Reiseziel zu verzichten ist für viele Menschen ein zu großer Kompromiss, auch wenn dieses auf der anderen Seite der Erde liegt!
Eine gute Möglichkeit den angerichteten Schaden „wieder gut zu machen“ ist die Flugkompensation.
Hier können reisende ihre Flug oder Reisedetails eingeben und der Rechner ermittelt den zu kompensierenden Wert, welchen man dann in Form einer Geldspende bezahlen kann.
Dieses Geld fließt in Projekte, welche Bäume pflanzen oder trockengelegte Moore neu einnässen, denn so wird CO 2 gebunden und die Folgen deiner Flugreise ausgeglichen.
ACHTUNG: auch hier gilt natürlich, jeder nicht gemachte Flug hilf am meisten!
Die Möglichkeit seinen CO2 Ausstoß zu kompensieren sollte keinesfalls als Freifahrtschein genutzt werden!
Es lässt sich natürlich nicht nur durch die Wahl des Verkehrsmittels auf ein nachhaltiges Reisen achten, sondern vor allem auch im Alltag!
1. Plastik to go vermeiden!
Wer schonmal in Asien gereist ist und nicht nur in teuren Resorts abgehangen hat, der ist an einem sicher nicht vorbei gekommen…
unmengen PLASTIKMÜLL!
Man erwartet Kilometer lange Traumstrände und möchte Kokosnüsse unter Plamen schlürfen…schließlich ist das doch immer das, was man auf Instagram zu sehen bekommt!
Diese schönen Ecken gibt es auch,keine Frage! Aber genauso wie Thailands traumhafte Seite gehört auch der Plastikmüll zur Realität.
Plastik to go an jeder Ecke, Plastiktüten in denen das frische Obst auf Märkten verkauft wird und natürlich quillt auch so gut wie jeder Strand vor Plastik über.
Sagt nein zu Plastik und habt immer einen Stoffbeutel oder eine Dose dabei um unterwegs etwas auf die Hand zu kaufen.
Sehr einfach aber sehr effektiv!
2. Einfaches Guesthouse statt Luxushotel!
Die kleine Bambushütte am Strand statt den riesigen Luxuskomplex nebenan wählen!
Damit hat man nicht nur die Wahl für ein authentischeres Reiseerlebnis getroffen, sondern gleichzeitig die Einheimischen unterstützt, welche häufig von den riesen Hotelketten nicht viel abbekommen.
Die Besitzer sind häufig reiche Ausländer, welche die Einheimischen dann für ein kleines Gehalt arbeiten lassen. Schafft zwar Arbeitsplätze, aber warum nicht das Geld direkt in die Hände der lokalen Bewohner geben?
Mal ganz abgesehen davon, haben wir auf unseren Reisen in den einfachsten Hütten meist die schönsten Zeiten verbracht!
Also einfach mal trauen..raus aus der Komfortzone, rein ins Abenteuer!
3.NEIN zu kostenlosen Hygieneartikeln
Selbst in den einfachsten Unterkünften haben wir häufig eine eingepackte Seife und oder Shampoo im Badezimmer gefunden.
Den Gedanken finden wir auch total süß, allerdings bedeutet es eine riesen Menge an Plastikmüll, wenn man bedenkt, dass viele Backpacker nur 1-2 Tage bleiben und die Artikel jedes Mal erneuert werden.
Wir verwenden eine Seife am Stück, welche gleichzeitig auch als Shampoo verwendet werden kann und sind super zufrieden damit!
Denn das spart nicht nur Platz im Gepäck, sondern stellt auch sicher, dass man beim hineingreifen in den Kulturbeutel auf keinen Fall in eine Shampoo- Duschgelmischung packt, nachdem mal wieder alles ausgelaufen ist!
4. Beach Clean Ups
Mittlerweile gibt es super viele organisierte Beach Clean ups!
Manchmal von Tauchschulen organisiert, manchmal von kleineren oder größeren Projekten oder auch von Privatpersonen.
Eins haben sie alle gemeinsam..sie sind auf DEINE Hilfe angewiesen, denn gemeinsam sammelt es sich doch gleich noch viel leichter und neue Bekanntschaften lassen sich außerdem auch super schließen.
Im Endeffekt braucht es aber natürlich kein organisiertes Event, denn wie immer sollte jeder einfach bei sich selbst anfangen!
Dass du deinen Strandplatz immer sauber hinterlassen solltest versteht sich wohl von selbst..aber ein super Tip ist es auch einfach immer einen großen Beutel dabei zu haben und bei jedem Strandbesuch bevor du gehst schnell einzusammeln was dir vor die Füße kommt.
Die Meeresbewohner werden es dir danken, denn beim nächsten Regen landen alle Plastikzahnbürsten, Fischernetze, Zigarettenstümmel, Flaschendeckel und was sich sonst alles noch so finden lässt im Meer und wird zu gefährlichen Todesfallen!
Wir könnten hier noch ewig weiter schreiben, aber im Prinzip sind viele der Tips die gleichen, welche auch im normalen Alltag zählen!
Schaut also bei Interesse gerne auch in dem Artikel dazu vorbei:
„10 einfache Tips für weniger Plastik im Alltag“
Wenn du noch weitere Tips auf Lager hast oder einfach mal deine Gedanken zu dem Thema loswerden willst, dann lass uns gerne ein Kommentar da oder schreib uns eine Nachricht!:)
Liebe Grüße,
Caro und Natalie