Bioplastik- die schockierende Wahrheit über die Biolüge!

Ganz einfach alle Plastikverpackungen durch Bioplastik ersetzen und alle Plastikprobleme wären gelöst!

Schließlich ist es doch zu 100% biologisch abbaubar und somit eine super umweltfreundliche Alternative zum herkömmlichen Plastik…

…oder etwa nicht?!

Die Antwort ist leider schockierend, denn ganz so biologisch abbaubar und umweltschonend wie es uns Verbrauchern gerne vermittelt wird, ist das Bioplastik überhaupt nicht!

Aber fangen wir mal von vorne an, denn zugegebener Maßen…das Thema ist ganz schön komplex! Ein guter Anfang wäre es doch schonmal, zu klären, wie es überhaupt sein kann, dass auf einer Verpackung steht, dass etwas biologisch abbaubar ist und plötzlich kommen wir daher und behaupten, dass das so überhaupt nicht stimmt..

Also reden wir mal Tacheles! Was steckt drin im Bioplastik?

Bioplastik wird aus nachwachsenden Rohstoffen hergestellt oder ist biologisch abbaubar. Manchmal auch beides, manchmal nur eins von Beidem! Was total verrückt klingt, ist aber wirklich so..nur eines der beiden Dinge reicht aus, damit es Biokunstoff genannt werden darf und es das begehrte Siegel aufgedruckt bekommt.

Du merkst es wird interessant..

Spricht man von einer Herstellung aus biologischen Rohstoffen, so ist häufig die Rede von Mais oder Zucker. Nun ist dir warscheinlich auch selber klar, dass alleine aus solchen Rohstoffen noch keine Plastikdose entstehen kann, denn Plastik ist fest und haltbar und somit ist der Herstellungsprozess, bis es diese Beschaffenheit erreicht, sehr komplex.

So wird zum Beispiel Zucker aus Zuckerrohr gewonnen und in einem chemischen Prozess Milchsäure hinzugefügt. Die Milchsäurebakterien fermentieren mit dem Zucker und am Ende hat das ganze, was mit Polymilchsäure (PLA) beschrieben wird, mit reinem Zucker nicht mehr wirklich etwas zu tun. Jetzt hast du schon einen kleinen Eindruck bekommen aus was Bioplastik so besteht oder eben auch nicht besteht.

Was ist denn nun das Problem?

Bioplastik hilf nur den Herstellern, denn damit lässt sich eine menge Geld verdienen!

Schließlich sind viele Verbraucher bereit für den Schutz der Umwelt auch etwas tiefer in die Tasche zu greifen!

1. Den Verbrauchern wird biologische Abbaubarkeit suggeriert, die es so gar nicht gibt!

Wenn wir BIO kaufen, dann kaufen wir Qualität. Wir gehen davon aus, dass wo biologisch abbaubar draufsteht, auch biologisch abbaubar drinnen ist.

Und die Irreführung der Verbraucher ist somit nicht nur moralisch verwerfbar, sondern kann auch weitere Konsequenzen mit sich bringen.

Wenn ich ein Produkt kaufe, von dem ich fest überzeugt bin, dass es höchste Qualität hat und sich sowieso innerhalb von 12 Wochen zersetzt, dann gehe ich vielleicht nicht ganz so sparsam damit um, wie wenn ich wüsste, dass es sich dabei um ein Material handelt, welches gar nicht im Kompostwerk kompostiert werden kann.

Es ist also nicht schlimm, wenn ich eine BIO Abfalltüte mehr verwende, immerhin verschmutze ich damit die Umwelt nicht mit Plastikmüll. Natürlich sollte man immer sparsam sein und nur verwenden, was man auch benötigt, aber ich denke ihr versteht den Punkt!

Dass diese biologisch abbaubare Mülltüte am Ende in den meisten Fällen in den gelben Sack gehört, davon geht bestimmt kein Käufer aus und das war ganz bestimmt auch nicht der Grund, warum er beim Kauf mehr Geld investiert hat um BIO Qualität zu kaufen.

2. Bioplastik zerfällt unter realistischen Bedingungen nur sehr langsam.

Herkömmliches Plastik braucht bis zu 500 Jahre um zu zerfallen.

„Also ist Biokunstoff doch eine super Alternative, immerhin zerfällt dieser innerhalb von 12 Wochen!“

Wenn du denkst, dass du deine neue biologisch abbaubaren Bambusbecher auf den Kompost hinterm Haus werfen kannst und er sich dort innerhalb von wenigen Wochen zersetzt, dann müssen wir dich an dieser Stelle leider enttäuschen!

Es ist zwar eine sehr schöne Vorstellung und würde viele Plastikprobleme lösen, aber Bioplastik zerfällt leider so wie er jetzt grade im Laden steht, nur unter bestimmten Laborbedingungen in diesem Zeitraum.

Unter realistischen Bedingungen zerfällt dieser viel langsamer und wenn eine Bioplastiktüte zum Beispiel im Meer landet, dann braucht sie unter den dortigen Bedingungen sogar genauso lange, wie eine herkömmliche Plastiktüte und stellen genauso eine große Gefahr für die Pflanzen und Tierwelt dar!

Ganz schön schockierend oder? Aber es kommt noch schlimmer!

3. Bioplastik kann in Kompostwerken nicht ökologisch verwertet werden!

Die Aufbereitungsanlage der industriellen Kompostanlagen können nicht unterscheiden, ob es sich bei einer Tüte aus dem Biomüll um herkömmliches Plastik oder um sogenanntes Bioplastik handelt.

Da sie Rottedauer der Kompostwerke bei 4-6 Wochen liegt und nicht bei den für Biokunststoffe benötigten 12 Wochen, werden alle Plastikreste automatisch aussortiert und landen mit dem restlichen Plastikmüll in der gelben Tonne.

Du stellst dir jetzt vielleicht ganz zurecht die Frage, wieso die Rottedauer nicht einfach auf 12 Wochen angehoben wird, sodass auch das Bioplastik die benötigte Zeit zur Zersetzung hat!

Aus wirtschaftlicher Sicht ist es für die Kompostanlagen nicht sinnvoll die Rottedauer anzuheben und den Kompost länger als für den normalen Biomüll notwendig, zu lagern. Außerdem bieten die Biotüten keine organischen Nährstoffe für den Pflanzenanbau, sondern es findet lediglich ein Abbau zu C02 und Wasser statt, weshalb es keinen Mehrwert für den Kompost liefert.

4. Bioplastik hat laut Untersuchungen des Umweltbundesamtes keinen ökologischen Vorteil zu herkömmlichem Plastik!

Du kaufst im Geschäft ein Produkt, welches angeblich biologisch abaubar ist und am Ende schadet es der Umwelt genauso viel wie normales Plastik?

Zwar fällt der C02 Ausstoß und der Verbrauch von Erdöl bei der Herstellung von Bioplastik geringer aus, dafür wird die Natur an ganz neuen Stellen angegriffen.

So werden durch die vermehrte Verwendung von Düngemitteln (für die für die Herstellung benötigte Pflanzen) die Böden übersäuert, was ebenfalls zu Eutrophierung von Gewässern führt.

Also auch gar nicht mal so schonend für die Umwelt.

Was ist also unser persönliches Fazit?

Für uns hat Bioplastik auf jeden Fall Zukunftspotential, denn die Idee dahinter ist schon prima!

Allerdings ist das Material, so wie es zur Zeit für Produkte und Verpackungen verwendet wird für uns noch nicht marktreif.

Um Bioplastik umweltschonender zu machen, müsste der Herstellungsprozess noch verbessert werden. Vor allem aber müsste das ganze Verwertungssystem des Biomülls angepasst werden.

Denn was bringt eine aufwendige Herstellung von Bioplastik, wenn er am Ende in den Kompostwerken doch kompliziert herausgefiltert werden muss, um am Ende mit dem herkömmlichen Plastik auf dem gleichen Haufen zu landen?

Das hilft weder dem Verbraucher, der extra mehr gezahlt hat um etwas gutes zu tun, noch der Umwelt, die im endeffekt unter der Herstellung genauso leidet wie bei herkömmlichem Plastik.

Wenn es zum Beispiel um einen Kaffe to go Becher geht, der nach Kauf jahrelang verwendet wird und warscheinlich tausende Einwegbecher ersetzt, dann kann ein Becher aus Bambusfiber zum Beispiel durchaus für den ein oder anderen Sinn machen!

Es ist für uns nur wichtig sich bewusst zu machen, dass eben kein ökologischer Vorteil gegenüber herkömmlichem Plastik entsteht!

Und darum sollte man auf Wegwerfprodukte wie Tüten, Verpackungen und co. auf jeden Fall verzichten,denn am Ende gilt doch einfach..

..der beste Abfall bleibt der, der gar nicht erst entsteht!

In diesem Sinne #liebedeinenplaneten und schau dich, wenn du etwas Gutes tun möchtest, lieber gleich nach ganz plastikfreien Alternativen um!

Liebe Grüße,

Caro und Natalie


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